3-Punkte-Plan zur bevorstehenden Europawahl
Dr. Markus Pieper machte aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Im Innersten wünsche ich mir, dass England in der EU bleibt“. lles andere und vor allem ein ungeordneter Brexit wäre für den hiesigen CDU-Europaabgeordneten schlicht eine Katastrophe, wie er am Freitagnachmittag vor 150 Zuhörern im Lokschuppen auf der Ahlener Zeche deutlich machte. Eingeladen zu dieser Veranstaltung hatten Senioren-Union (SU), MIT und CDU-Stadtverband. Die kürzliche Anfrage einer jungen Engländerin, die sich für das Erasmus-Programm interessiert, um auf dem Kontinent zu studieren, wertete Pieper als Indiz, dass viele junge Engländer noch nicht realisiert haben, dass es nach dem Brexit kein Erasmus mehr für sie gibt. Sein Wunschszenario, um einen harten Brexit zu vermeiden: die Fristen zu verlängern. Ernsthaft diskutiert werde aber auch in Brüssel und Straßburg, den Engländern mehr entgegenzukommen nach dem Vorbild Norwegens.
ach Pieper packte Dr. Carsten Linnemann, Chef des MIT uns stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag, die rhetorische Keule aus. Dass der Mittelstand (MIT) Friedrich Merz bei der Wahl zum CDU-Vorsitz unterstützt habe: Schnee von gestern. Annegret Kramp-Karrenbauer mache als Vorsitzende einen super Job. Und der Regierungschefin zollte er Respekt: Angela Merkel, obwohl im Ausland hoch angesehen, habe sich nach 13 Jahren aus freien Stücken entschlossen, den Parteivorsitz aufzugeben.
Sein Rezept für den bevorstehenden Europawahlkampf: ein Drei-Punkte-Plans. Als erstes empfahl er Schnelligkeit bei der Durchsetzung von Projekten und eine entschlossene Entbürokratisierung. In China wachse eine Weltmacht heran, auf die es nur eine Antwort geben könne: „Europa muss sich reformieren.“ Mehr Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungsfragen. Sein Nein zur europäischen Haftungsgemeinschaft fiel genauso klar wie das seines Vorredners aus. Rechtssicherheit eine wichtige Voraussetzung für eine schnelle Realisierung von Projekten. Ein wichtiger Baustein aus seinem Zukunftsprojekt: eine bessere Integration der Menschen muslimischen Glaubens. Dafür sei es unabdingbar, dass Imame Deutsch sprächen. Seine Wunschvorstellung: ein europäischer, liberaler Islam nach dem Vorbild einer Seyran Ates oder anderen Vordenkern.